Freitag, 21. September 2012

Piratische Medienhypes Aug./Sept. 2012



Eine Auflistung dank Google News



Die Behauptung,
die Presse hätte sich verschworen und würde die Piratenpartei gezielt fertig machen wollen, ist nicht haltbar. Ich habe nicht nur über 1.000 Presseberichte des letzten Monats analysiert - ich bin auch seither am Ball geblieben und verfolge die Pressemeldungen über die Piratenpartei mit hoher Aufmerksamkeit bis heute. 
In Wirklichkeit ist ein Großteil der Presse sehr wohlwollend, professionell neutral bzw. kritisch gegenüber Punkten an der Piratenpartei, die auch logisch und sinnvoll zu kritisieren sind.

Im Fall Julia Schramm wird die Presse tatsächlich ausfallend, verdreht die Tatsachen und überspannt den Bogen - auch wenn Julia teils selbst einlädt, sie derart zu löchern. Die Piratenpartei ist für die Legalisierung der PRIVATkopie - hätte sie sich auch klar gegen wirtschaftliche kriminelle Kopien gestellt und wäre auch klar, dass die Piratenpartei auf der Seite der Kreativen und ihrer Schutzrechte steht, könnte sich die Entrüstung nicht derart aufstacheln. Ist es wirklich nicht mit den piratischen Grundlagen vereinbar, ein Buch (bei einem Major) zu veröffentlichen und wohlgemerkt auf übliches Abmahnwesen zu verzichten? Oder müssen jetzt alle, die für den "Fahrscheinlosen Öffentlichen Nahverkehr" sind, konsequenter Weise Schwarz fahren?

Rücktrittsforderungen gegenüber Julia? Soll jetzt jeder zurück treten, der etwas über einen Großverlag oder überhaupt for Profit publiziert - oder gar es wagt, die eigene Meinung zu ändern? Man sollte sich daran erinnern, wenn solche Schreiber "offener Briefe" in ähnliche Lagen kommen ... #no

Jetzt allerdings eine Verschwörung der Presse heraufzubeschwören ist ein gefährlicher Abweg. In den letzten Wochen und Monaten gab es sehr viel negative Meldungen über die Piraten und einiges wurde bislang nicht ausgeräumt. Logisch, dass sich das stapelt und nicht weniger wird. Da muss man sich nicht wundern, wenn irgendwann der Stapel über einem zusammen bricht! Jetzt allerdings in die Opferrolle zu gehen, wird erst Fronten bilden und einen weiteren Ablauf selbsterfüllender Prophezeiungen darbieten. 

Die einzige sinnvolle und nachhaltige Möglichkeit, ist die Chance zu nutzen und endgültig dafür zu sorgen, begriffen zu werden:
Privatkopie: ja - kriminelle wirtschaftsschädigende Kopie (professionell in Verkehr bringen): Nein
- und, auch wenn man das vielleicht nicht auf den ersten Blick erkennt:
Die Piratenpartei macht sich für die Schutzrechte der Kreativen wie Autoren sowie der Nutzer und Verbraucher stark!






22 unterschiedliche Artikel führen in dieser Presselandschaft zu 82 Berichterstattungen, denn rund 3/4 der Medien sind geradezu die "copy&paste" - Ausgeburt. Schön, dass einem Google-News dies gleich beim ersten Klick deutlich zeigt. So weiss man auch mit welchen Medien und Autoren man sich wirklich auseinandersetzen sollte - aber auch für welche Journalisten Sekt und Stullen vergebene Liebesmühe sind.

Die Berichterstattung zum LPT Berlin ist schön bunt gemixt. Es findet sich die Selbstkritik von Semken bzgl. seinen Äusserungen und vereinzelte Programmhinweise. Will man auch zu einem LPT der "Köpfe" dafür sorgen, dass Programm in die Medien kommt, sollte man ernsthaft in Erwägung ziehen, einzelne Abstimmungen gezielt am ersten Tag unterstreuen, denn am zweiten und eigentlichen Programmtag war deutlich weniger Presse vor Ort in Berlin - und dies dürfte die Praxis sein.

Insgesamt ein klasse PR-Ergebnis der Berliner, die nicht ohne Grund noch zweistellige Wahlvoraussagen auf sich verbuchen können.



Irgendwie ging dieser Kelch an uns vorüber - dank der schnellen Gegenreaktion u.a. der Piratenpartei Deutschland, Bernd Schlömer "hier eindeutig im Denken verfangen", Klaus Peukert,  Stephan Urbach "als ernstzunehmender politischer Akteur disqualifiziert", Laura Dornheim "kalte Grauen und Wut, unglaubliche Wut".  

24 unterschiedliche Publikationen und insgesamt 36 Medien, die berichten ist - angesichts des Themas - eigentlich nichtmal erwähnenswert. Gut, dass die Position der Piraten eindeutig klargestellt wurde - auch wenn die Rechtslage zugunsten der Strafverfolgung, unschuldiger Eltern und Jugendlicher sicher optimiert werden kann. Nur eben SO NICHT.

Ausnahmslos JEDEM Pressebericht (!) wurden die Kontras gegenüber gestellt. Das ist schon irgendwie eine Glanzleistung und zeigt deutlich die Kraft jedes Einzelnen in der Piratenpartei, auf so etwas mit Wirkung reagieren zu können! Danke!!

Eine Verschwörung der Presse gegenüber den Piraten würde übrigens anders aussehen!





 
22 Artikel, die letztlich 130 Publikationen ergeben, ist schon eine erstaunliche Leistung und zeigen wiederum, mit wie wenigen Netzknotenpunkten man in gutem Kontakt sein muss, um die Netzgemeinde über die Online-Presse zu erreichen. Auch der Ton der Meldungen ist im Großen und Ganzen durchweg positiv, sicher auch kritisch und hinterfragend, teils frötzelnd - aber sicherlich nicht von vorne herein gegen die Piraten eingestellt... denn sonst wäre eine solche Veranstaltung eigentlich zu ignorieren.



Es ist schon erstaunlich, wie es Frankfurter Piraten schaffen, für ein Thema 116 Online-Publikationen zu erreichen. Davon sollte man sich eine Scheibe abschneiden!

In diesem Fall genügen zehn (!!) unterschiedliche Artikel, die offensichtlich nur allzugerne in guter alter publizistischer Manier "geteilt" werden.




Irre, nur drei mal musste journalistisches Handwerk angelegt werden - und sage und schreibe 1.052 einzelne Medienpublikationen entstehen.

Und das Einzige, was die Piratenpartei machen musste, war Zustimmung gegenüber einer Position zu äussern, die bereits medial-parteilich extrem gut vernetzt erscheint. Um auf einen solchen Zug aufzuspringen (oder wie man bei DIE PARTEI sagen würde, um diesen Steigbügelhalter zu nutzen), muss man schnell reagieren können. Es lohnt sich offensichtlich...







11 Schreiberlinge verursachen 160 Artikel, da sollte man glatt mal die Kosten pro Anschlag (natürlich der Tastatur) überdenken. Hier hat es die Piratenpartei wieder mal geschafft auf einen fahrenden Zug aufzuspringen und der Telekom an's virtuelle Bein zu pinkeln. In jedem Artikel wird die Piratenpartei bereits in der Zusammenfassung erwähnt.

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