Sonntag, 14. Oktober 2012

Strategische Öffentlichkeitsarbeit (Konzeption & Analyse)

Gerd Altmann  / pixelio.de
Die vier Phasen der Strategischen Öffentlichkeitsarbeit nach der kulturwissenschaftlichen Sichtweise von Faulstich (2000), S. 208-219


  1. Ist-Analyse (interne und externe Situationsanalyse, mit Stärken-Schwächen-Analyse, Selbstbild- und Fremdbildbestimmung) 

  2. Soll-Bestimmung (Bestimmung von Zielen der Öffentlichkeitsarbeit und mit Bestimmung der relevanten Teilöffentlichkeiten)

  3. Umsetzung (Planung der Strategie und Taktik, Termin- und Finanzplanung, Realisierung, Auswahl der Kommunikationsmedien)

  4. Wirkungskontrolle und Evaluation

Diese vier Phasen werden in den verschiedenen Konzepten der Literatur unterschiedlich bewertet. Hier eine Orientierung nach Bläse (1982), Dirk: Methodischer Rahmen für Planung, Durchführung und Kontrolle von Öffentlichkeitsarbeit, S. 194. In: Öffentlichkeitsarbeit.


  1. Ist-Analyse (Ermittlung des bestehenden Images)
  2. Soll-Analyse (Festlegung des Wunsch-Images und konkreter PR-Ziele)
  3. Soll-Ist-Vergleich (Analyse der Differenzen hinsichtlich des Images)
  4. Definition und Gewichtung der Zielgruppen
  5. Strategische Phase: Festlegung der Kommunikationsinhalte
  6. Festlegung des PR-Etats
  7. Taktische Phase: Entwicklung eines Maßnahmenkatalogs inkl. Budgetierung
  8. Detaillierte Zeit- und Terminplanung
  9. Durchführung der Maßnahmen einschließlich Budget-Kontrolle
  10. Überprüfung der erzielten Wirkungen anhand der Zielsetzungen 


Dem füge ich noch eine Liste der Medien hinzu, die in 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 10 zur Anwendung kommt. Das bedeutet, dass diese Planung für jedes Medium (crossmedial)  gemacht werden muss.

Medien-Teams:
Gerd Altmann & Anja Wichmann  / pixelio.de

Für die wichtigsten Bereiche braucht es möglichst eigene PR-Teams:
In der jetzigen PR-Arbeit, wie ich diese wahrnehme, werden PM jeweils nur für eine Medien-Zielgruppe erstellt - Fachmedien, Photographie, Visualisierung, Audiovisuelle Medien, Radio, ... werden zu wenig bis nicht bedacht. 

Beispiele für Presse- / Medienteams:
Rainer Sturm  / pixelio.de
  • Standard-Pressemledungen und Team für die jetzigen Leitmedien, die über die Piratenpartei berichten.

  • Fachpresse-Teams, die sich um Artikel in den verschiedensten Fachmedien kümmern, die zu den Themen und Punkten des Parteiprogramms passen.

  • Social Media: Die Teams der einzelnen Social Media-Plattformen solltenmehr in den Prozess der Öffentlichkeitsarbeit einbezogen werden. Auf Facebook machen z.B. Bilddateien immer mal wieder ammeisten Sinn (auch Umfragen haben einen großen viralen Wert!). Dafür braucht es Photos oder gar Visualisierungen.

  • Weiterführende Interviews: Soweit wirkliche fachliche Repräsentanten zu einer Pressemeldung zur Verfügung stehen, sollte es zu fast jeder Pressemeldung möglich sein, auf Wunsch ein Interview hinzu zu buchen. Mindestens eines dieser Interviews sollte schlimmstenfalls selbst gemacht - und der Presse frei zur Verfügung gestellt werden.

  • Buch zur Partei: Für die Offliner sollte es das Wichtigste zur Partei auch als Buch (Print on Demand) geben - online natürlich zum Freien Download oder zumindest in einer der präferierten alternativen Vergütungsmodelle. Mann kann auch umfangreichere pdf-Downloads gewisser Weise e-Book nennen und Übersichten über die vielen bereits vorhandenen Downloads schaffen.

  • Photo- & Visualisierungsteam: Es fällt auf, dass der Presse offensichtlich zu wenig Freies Photomaterial zur Verfügung gestellt wird. Für komplexe Themen ist auch eine Visualisierung hilfreich. Damit sind die Veröffentlichungen insgesamt deutlich kreativ zu steigern. Zu jeder Pressemeldung sollte ein Link zu eigenen passenden Bildmaterialien. 

  • Kunst: Welche Künstler haben sich bereits mit den Inhalten der Piraten auseinandergesetzt - gibt es das Programm der Piratenpartei auf DIAs oder als Microfish? ;-) Welche Ausstellungen sind möglich? 

  • Typographie: Gibt es eine Schriftart, die im speziellen von der Piratenpartei genutzt wird - eine Freie, die zur Verfügung gestellt werden kann - oder Vorgaben aus dem CD/CI, die zu kommunizieren wären?

  • Events / Termine: Welche Termine und Veranstaltungen - wie auch Barcamps,  globale Aktionstage und zu erwartende Demonstrationen für das kommende Jahr stehen bereits fest? [Lieber man nimmt einen Google-Kalender, wenn die eigene open source Sofatware für einen Kalender noch nicht ausgereift genug ist - anstelle keinen bundesweit einheitlichen Kalender zu haben, den man auch Regionen und Themen mergen und kombinieren kann .... als gar keinen Kalender vorweisen zu können!!]

  • Online-TV: Auf youtube gibt es Hunderte spannende Videos über die Piraten - aber auch von den Piraten zu den wichtigsten Kernthemen. Aber es gibt keine Übersicht. Das ist in etwa so, als würde man vor einem Fernseher sitzen, in dem man die Kanäle noch von Hand einstellen muss - oder als hätte jemand die Fernbedienung weggenommen. Das vorhandene Videomaterial ist zu einem Sender mit vielen Kanälen zu bündeln - vgl. www.greencasting.tv mit der open source Software http://mirocommunity.org/ 

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die transpartente Medienproduktion der Piratenpartei eine der Kernkompetenzen ist. Gleichzeitig gibt es so viele Medien der Piraten, dass der Eindruck von Chaos und einer fehlenden Übersicht fehlt. Die Transparenz wird derart intransparent!! Es braucht nicht nur Transparenz - sondern auch eine barrierefreie, intuitiv verständliche Übersicht der Medien und Einführungen, die es den Interessierten erleichtern Zugang zu finden.

Ich freue mich darüber informiert zu werden, wenn es zu den einzelnen Bereichen bereits Material gibt - wahrscheinlich sogar sehr viel Material, das transparenter und übersichtlicher dargestellt werden will.

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