Sonntag, 16. Dezember 2012

Der Gemeine Markt

Gerd Altmann / pixelio.de
Der Gemeine Markt ist der Aspekt der Gesamtwirtschaft, der sich rein um das Gemeinwohl und Gemeingüter dreht. 

Dazu gehört neben dem Staat selbst, dessen Gewalten vom Volk ausgehen, auch das Nominale Gemeingut namens "Steuern" sowie deren Verwendung in Form der Staatsausgaben, Subventionen, Förderungen, usw.

Einen ähnlichen Namen hat auch die empfehlenswerte Gemeinwohlökonomie.

Der Gemeine Markt  geht der Frage nach, was wir als Bürger wirklich wollen. Damit muss zunächst dem Einzelnen klar sein, was dieser will und sich Gruppen über Synergien bündeln. Was wir als Gruppe wirklich wollen, das können wir auch erreichen. 

Die Prinzipien und Thesen des Gemeinen Marktes sind:


Für ein Unternehmen / Netzwerk:
  • Die zentrale zu erreichende Autarkie ist die in Kommunikations-Medien und -Mitteln!

  • Jede funktionierende Ökonomie mit regelmässigen Ausgaben für Kommunikation, Medien, Marketing ist in der Lage Schritt für Schritt jede dieser Ausgaben als eigenständigen Betrieb aufzubauen und somit:

    • Zu Selbstkosten Kommunikations-Medien und Werbung machen zu können.
    • Einnahmen mit dem zu generieren, was vormals ein Ausgabenposten war.
    • Nahezu beliebig viel Werbe-Kommunikation betreiben und somit parktisch jedes Angebot (Produkte und  Dienstleistungen) vermarkten zu können - nahezu Erfolg garantieren zu können.

      • Dies ist abhängig von der zu erreichenden Zielgruppe: die richtige Zielgruppe (Special Interest) oder eine genügend große Reichweite (Massenmedien). siehe auch: "Woran können Projekte scheitern?"
... siehe auch "Warum für Werbung Geld zahlen, ... wenn ich mit Werbung Geld mache?"

 

Für die Gesamtwirtschaft z.B. eines Landes:
  • Auch auf ein Land bezogen sollte die zentrale und primäre Autarkie nicht unbedingt die Nahrung sein - sondern die Kommunikations-Medien und -Mittel, denn mit diesen kann in Folgeschritten auch die Nahrung autark aufgebaut und gewährleistet werden. Allerdings kann es sich ein Land - im Gegensatz zu einem Unternehmen - sehr wohl leisten sämtliche notwendige Autarkie parallel umzusetzen! 

    • Hat ein Land Freie Kommunikations-Medien und Mittel, dann können z.B. die vorhandenen Arbeitsplätze so schnell wie möglich vermittelt werden. siehe: "Ist das Arbeitsamt in Wirklichkeit ein Medium?"

    • Schüler sind eigentlich keine Konsumenten von Lernmedien, sondern sollten die Produzenten von Lernmedien sein. Der Lernprozess selbst ist am effektivsten, wenn man einerseits möglichst freien Zugang auf vorhandene Medien zu einem Thema hat und diese aus der eigenen Sicht aufbereitet und wieder in Form eines Mediums ausdrückt - und es somit den Folgegenerationen vielleicht ein bisschen erleichtert. Schüler bräuchten daher eigentlich keine Bücher kaufen, schon gar nicht eine ganze Klasse die gleichen Bücher - sondern Schulen müssten den Zugriff auf eine Bibliothek gewären und die Schüler müssten den vorgegebenen Stoff in Freien Lernmedien umsetzen. Somit würde es nicht nur den Folgegenerationen erleichtert werden, sondern die Freien Lernmedien (Sprache ist ja auch so ein "Lern-Medium") global zur Verfügung stehen. 

  • Auf ein Land bezogen sieht "Autarkie" natürlich etwas anders aus, als bei einem Unternehmen/snetzwerk. 

    • Zur Autarkie eines Landes zählen alle Betriebe, wie auch Banken, wo Bund oder Land zumindest Anteile hat bzw. die Bürger in Form von Subventionen zahlen. Genauso gut kann es sich aber auch um Genossenschaften für z.B. die lokale Wasserversorgung, Stiftungen etc. handeln. Daher ist die Frage, wie Bürger etwas finanzieren wollen, das diese wünschen, zunächst zweitrangig. Primär muss die Frage gestellt werden, was die Bürger eigentlich alles bereits finanzieren. Gut möglich, dass ein nicht unbedeutender Teil überflüssig und reine Verschwendung ist. Über eine sinnvolle Regulierung dieser Ausgaben wird ein Großteil der Wünsche eines Volkes umgehend finanzierbar. Ausserdem erhöht sich die Identifikation der Bürger mit der Infrastruktur, die diese bereits zu bedeutenden Teilen finanzieren. Beispielsweise wird die Berliner S-Bahn zu einem bedeutenden Teil von den Bürgern subventioniert und daher liegt die Frage natürlich nahe, ob man sich den Nahverkehr nicht gleich insgesamt "Fahrscheinfrei" gestaltet.

    • Im Prinzip müsste ein Schnitt gemacht werden. Alles muss auf den Tisch, was die Bürger eigentlich bereits finanzieren und jeweils darf die Frage gestellt werden, ob und inwiefern die Bürger von ihrer eigenen Finanzierung auch profitieren. Wieder müssen die Menschen wissen, was diese wirklich wollen - was diese unter ihrem eigenen Sozialwesen begreifen und wofür diese eigentlich die Macht der eigenen Staatsgewalt ausüben. Wenn klar ist, dass zunächst die sozialen Versorgungen von einem gemeinsamen Konstrukt und System getragen werden müssen, dann dürfen diese Finanzierungen auch nicht mehr in Frage gestellt werden; z.B. Bildung, Gesundheitswesen, Absicherung von Arbeitslosigkeit, etc. In einer Zeit, wo den Bürgern unter dem Deckmantel der Alternativlosigkeit ein sozialer Aspekt nach dem anderen strittig gemacht wird und plötzlich primär die Wirtschaft finanziert werden soll, welche bislang die gesamten Gewinne aus dem System gezogen hat, ist die Notbremse zu ziehen.

    • Die Ausgaben für Autarkie müssten der Dringlichkeit nach gestaffelt werden. Sicherlich sind Grundversorgungen, wie die lokale Wasserversorgung, dezentrale regenerative Energieversorgung, Freies Internet aber auch der Öffentliche Nahverkehr zentral. Und ebenso sicher rutschen aufgrund der sozialen Dringlichkeit von Kindergärten und Schulen so Großprojekte wie Flughäfen oder Tieferlegungen von Bahnhöfen auf die hinteren Plätze in der Finanzierung. Diese sinnvolle Regulierung der Ausgaben aus dem Haushalt der Bürger ist völlig ausser Kontrolle geraten - ganz zu schweigen von der Vettern- & Misswirtschaft, die sich bei fast jedem Projekt der Öffentlichen Hand breit gemacht hat. Es ist folglich mehr als legitim sämtliche Ausgabenposten des eigenen Landes in Frage zu stellen und zu fragen "cui bono" - wer profitiert?

  • Rechtlich: Das Gemeinwohl und vor allem die Gemeingüter sind NICHT über ein WENIGER an Staat und Regulierung möglich. Vielmehr entsprechen die Gemeingüter einem gesunden Verständnis von dem was Staat und Regierung sein sollte und warum ÜBERHAUPT eine Regulierung Sinn MACHT bzw. notwendig sein könnte!! 
    • a) sämtliche Güter sind zunächst juristische Güter
    • b) vor allem Gemeingüter sind bzgl. ihrer Freiheit vom Markt und der Absicherung dem Gemeinwohl zu dienen, juristisch geregelt und zu organisieren

Autarkie: Autarkie bedeutet in diesem Sinn keine Unabhängigkeit - im Gegenteil! Autarkie ist eher das Eingeständnis der Abhängigkeit von den Konsequenzen aus den Leistungen, die man sich als Gruppe oder Bürger ermöglichen möchte. Autarkie in Nahrungsmitteln ist z.B. die Abhängigkeit davon, das Land zu bestellen, zu pflegen, anzubauen und zu ernten. Autarkie in den Leistungen eines Landes für seine Bürger ist genau das Gleiche! Die Abhängigkeit Steuern zu zahlen und die Projekte zu hegen und zu pflegen. Die angebliche Unabhängigkeit ist eine Falle, die Desinteresse erzeugt und anhand derer die Bürger über den Tisch gezogen werden!


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