Freitag, 7. Dezember 2012

Wahlverfahren Teil V: Dezentrale Parteitage

CC-BY-SA 3.0 Daniel Neumann (@The_DanielSan)
Aufgrund meiner Artikel über die Wahlverfahren und meiner Antragsformulierung für ein "Piratenbegehren" habe ich einiges an Feedback bekommen. 

Daher habe ich mich entschlossen den Vergleich der Wahlverfahren nochmals umfänglich zu machen - ausschliesslich aus dem Blickwinkel der Zugangsvoraussetzungen (Access) zur jeweiligen Urwahl.



Dezentrale Parteitage sind ein sehr interessantes Experiment. Das Hauptargument, dass diese damit besser erreichbar wären, ist allerdings zweitrangig. Denn sicherlich ist die Anreise für einen Teil von Deutschland kürzer - aber wer will bei 2-3 Std. Anreise Abends nochmals heim fahren und dann morgens wieder los? Wer an Übernachtung spart, hat in der Regel höhere Fahrtkosten. Allerdings, wer sowieso übernachtet, hat zu einem Teil weniger Fahrt - aber das gilt eben nur für einen Teil von Deutschland. Interessant sind dezentrale Parteitage eigentlich erst bei Events, die sich über mehrere Länder ziehen - für Amerika wäre das wirklich von Vorteil.

Der Aufwand für die Vorbereitung, Einarbeitung in 500+ Anträge und das notwendige Fachwissen, ändert sich bei dezentralen Parteitagen nicht.

Ohne Delegation, wie Parteitage der Piraten aktuell nunmal sind, grenzen auch dezentrale Parteitage Abwesende aus den verschiedensten Ausschlusskriterien aus. Der Vorteil der Anwesenheit vor Ort ist in Form von Redezeit und der Art der Kommunikation begrenzt. Auch aus Gründen der Vorbereitung ist der crossmediale Diskurs im Vorfeld zwingend.

Die volle Basis wäre nur zumindest theoretisch möglich, wenn Abwesende ihre Stimme delegieren könnten.


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