Donnerstag, 5. Dezember 2013

Wie, Ihr wollt die Bürger fragen?

Dabei soll es nicht nur um eine Crowdfunding-Kampagne gehen - sondern einen wirklichen Diskurs mit den BürgerInnen. Wir hatten kein Konzept - sondern wollten die Bürger nach deren Wünschen und evtl. bereits vorhandenen Konzepten fragen.

Das irritierte so manchen: "Wie, Ihr wollt die Bürger fragen?"

http://open-media-foundation.org/wordpress/spreewaldpark/
Jeder soll, egal wieviel gespendet wurde, nur eine Stimme in der Bürgerstiftung haben.


Das Konzept ist bereits, die Konzepte mit den Bürgern zu entwickeln. Dafür gibt es in der Politik komplizierte ineffektive Planungsverfahren, die gekonnt am Bürger vorbei zielen. Aber es gibt auch verbindliche demokratische Prozesse.

Was der Senat Partizipation nennt, ist eine Marketing-Kampagne - wie man besonders aktuell am Tempelhofer Feld erfährt.

Es gibt viele Prozesse, wie BarCamps, Dragondreaming oder eine Zukunftswerkstatt.

"Im Prinzip waren wir in den 70'ern weiter entwickelt, was Partizipation betrifft. Das ist schon fast eine Generationenfrage, ob die heutigen Politiker diesem noch mächtig sind." verrät mir ein alter Hase in der Stadtplanung, der Partizipation bis in die Knochen hat.

Und tatsächlich erreichten uns einige ausgefeilte Konzepte und auch unausgegorene Ideen:
  •  Aus der Zeit des Permakultur-Zentrums Berlin gibt es die Idee eines europäischen Zircusfestivals.
  • Begreift man den künftigen "Kulturpark" als einen "Bildungspark", dann hätte man eine Art gemeinsames Thema, dem man den Spreepark widmen könnte. Die Baumschule ist direkt nebenan - Kräuterwanderungen und eine Pilzschule bietet sich geradezu an.
  • Die meisten wirtschaftlichen Konzepte beziehen sich auf Gastronomie und Catering - wie ja auch bei praktisch allen bisherigen Businessplänen. Aber es macht dennoch einen Unterschied, ob an den Buden ein Ökosiegel hängt - oder die Ökologie des verwobenen Naturschutzgebietes in den Vordergund gestellt und wirklich gelebt wird.
  • Ein Konzept eines Businessplan-Wettbewerbs wurde an uns herangetragen, wo auf Freiflächen (die weiter als solche genutzt werden könnten) ein Disc-Golfplatz anvisiert ist.
  • Das denkmalgeschützte Eierhäuschen ist ein Schlüsselkonzept. Trotz dem hohen Kostenaufwand der Wiederherstellung sind die finanziellen Interessen hier am höchsten - auch wenn es schlicht als Öko-Café mit Veranstaltungsräumen angedacht ist. Wer einen wirtschaftlichen Betrieb des Eierhäuschens - bei gleichzeitiger "alterNativer Nutzung" - der kann dies auch für den Rest vom Park (schliesslich lässt sich das Eierhäuschen aus dem aktuellen Erb-Pachtvertrag nicht auslösen).
  • Crowdfunding wurde für mehrere Konzepte durchgespielt: zB. das Eierhäuschen, das Riesenrad und das ehemalige 360 Grad Kino.

    Für das 360-Grad-Kino wurde ein eigenes Crowdfundingkonzept entwickelt. Einerseits soll altes Filmmaterial über die Geschichte des Parks laufen - andererseits aber auch Filme, die im Spreepark / Kulturpark / Plänterwald gedreht wurden. Zudem soll die Kuppel für Veranstaltungen der Freien Filmszene genutzt werden können. 
  •  Die Kontamination der Böden hat einerseits Recherchen ausgelöst, wie man so etwas mit natürlichen Mitteln beheben kann - und andererseits die Idee angeregt, sich ein derartiges Forschungsprojekt finanzieren zu lassen. Vor allem in einer Zusammenarbeit mit der Politik wäre so etwas spielend möglich und würde den Teilausfall zur Regenerierung finanzieren. 1, 2, 3

    Ganz allgemein könnten Forschungsprojekte einen Teil der Finanzierung abdecken - was wiederum zu der Idee passt, das Ganze als einen Bildungspark zu begreifen.
  • Keine Einigkeit konnte bei der Frage erreicht werden, ob der Park geöffnet gehört - oder zumindest in Teilen geschlossen bleiben und kostenpflichtig geöffnet werden soll. Sicher ist, dass bei einer absoluten Öffnung, dies nur schrittweise erfolgen könnte - weil Bereiche zunächst gesichert werden müssen. Insofern ist fraglich, ob überhaupt alle Bereiche geöffnet werden könnten. Viel Zuspruch bekam die Idee aus dem Konzept der Permakultur, einen Bereich (um die ehemalige Wildwasserbahn, der sich eh zum Biotop entwickelt hat) komplett von menschlichem Zugriff auszuschließen und als Biotop zu erhalten. 

Ausstellung zum Spreepark auf dem Tempelhofer Feld im Projekt arche metropolis!
Dokumente & Zeitzeugen gesucht!!!
Unser Konzept ist, die Konzepte und Ideen der Bürger zu präsentieren und diskutieren. Dafür kommen Ausstellungen und Brainstorming-Events in Frage.

Die Idee einer #Zwischennutzung ist dabei die konsequente Weiterführung dieser Herangehensweise. Mit einer Zwischennutzung im Sommer 2014 bekommen die BürgerInnen die Gelegenheit, Ihre Ideen und Projekte vor Ort auszustellen und zu experimentieren - aber auch die Hürden und Auflagen zu diskutieren.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen